Table of Contents Table of Contents
Previous Page  48-49 / 68 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 48-49 / 68 Next Page
Page Background

Der Reiz der Möglichkeiten

Die Größe eines Skigebiets und die dazugehörige Vielfalt an Pisten gilt derzeit als

das wichtigste Argument bei den Gästen. In Tirol sind deshalb in den vergangenen Jahren

viele Gebiete zusammengewachsen. Doch reichen Pistenkilometer allein?

© TVB ST. ANTON AM ARLBERG/JOSEF MALLAUN (2), SKI ARLBERG (2)

„Gäbe es die kleinen nicht,

die die Kinder zum Schnee-

sport bringen, wäre das auch

für große Skigebiete ein ekla-

tanter Nachteil.“

Martin Ebster, Tourismusdirektor

St. Anton am Arlberg

©TVB ST. ANTON AM ARLBERG

Mehrwert schaffen

48

Mehrwert schaffen

49

I

m Winter 2015 war es noch die SkiWelt

Wilder Kaiser – Brixental, die sich größ-

tes zusammenhängendes Skigebiet Ös-

terreichs nennen durfte, seit 2016 ist es

Ski Arlberg. Eine gemeinsame Skikarte gab

es am Arlberg bereits, durch neue Liftanla-

gen sind die an St. Anton bisher nur über eine

Straße angebundenen Orte Lech, Zürs sowie

Schröcken nun auch per Ski oder Snowboard

erreichbar. Für die Orte Zürs, Stuben und

Alpe Rauz bedeutet das zudem 120 Busfahr-

ten pro Tag weniger. Skifahrern stehen am

Arlberg durch den Zusammenschluss nun

305 Pistenkilometer zur Verfügung.

Die SkiWelt Wilder Kaiser – Brixental

und Ski Arlberg stehen für einen Trend der

letzten Jahre. Wo es möglich war und ist,

wachsen Skigbiete in Tirol – und weltweit –

zu einem großen zusammen. Ausgehend von

der Prämisse, dass es dieGröße ist, mit erman

bei denGästen ammeisten punkten kann.

FÜNFTGRÖSSTES DER WELT

„Der Trend zu großen Skigebieten bzw. Ski-

gebietszusammenschlüssen ist eindeutig

vorhanden“, bestätigt auch Martin Ebster,

Tourismusdirektor von St. Anton am Arl-

berg. Ski Arlberg ist aktuell nicht nur das

größte zusammenhängende Skigebiet Ös-

terreichs, sondern auch das fünftgrößte der

Welt – das größte wiederum ist Les Trois

Vallées in Savoyen, Frankreich, das mit 600

Pistenkilometern doppelt so viele hat wie Ski

Arlberg. Wie lange dieser Trend noch anhält,

hängt nicht nur von den natürlichen Gren-

zen am Berg ab. „Die Möglichkeiten solcher

Zusammenschlüsse werden derzeit immer

mehr eingeschränkt, diejenigen, die aber

noch können, werden es noch machen“, ist

Martin Ebster überzeugt.

Doch was macht den Reiz großer Skige-

biete aus? „Die Weite, die Möglichkeiten, die

Herausforderungen. Die Idee, auch bei einem

mehrtägigen Skiaufenthalt nicht zwei Mal

dieselbe Piste fahren zu müssen“, erklärt

Ebster. Entscheidend sei dabei nicht, dass

auch alle Möglichkeiten ausgenutzt werden:

„Wenn man ein 4-Sterne-Hotel bucht, ent-

scheidet man sich auch für jenes mit Sauna,

Pool und Wellnessbereich – ohne zu wissen,

ob man auch alle Angebote nutzen wird.“

SPORTLICHE ZIELGRUPPE

Die Zielgruppe, die man mit einem Skigebiet

inderKategorie vonSki Arlberg erreicht, habe

sich derweil nicht wirklich verändert, erzählt

Ebster.ManhabeschonimmerguteSkifahrer,

die auch imUrlaub eine sportliche Herausfor-

derung suchen, angezogen. St. Anton sei aber

auch mehr als ein Skigebiet – der Arlberg, an

dem seit über 100 Jahren skigefahren wird,

ist auch mit einem Mythos verbunden. „Mit

St. Anton verbindet man Großes, Qualität,

Pionierleistungen – und dieses Image wurde

durch den Zusammenschluss verstärkt.“

Für Martin Ebster spielen aber auch

kleine Skigebiete eine entscheidende Rolle –

auch für Ski Arlberg. „Kleine Skigebiete sind

enorm wichtig – sie sind unentbehrlich“, be-

tont er. Schließlich seien sie es, die für den

Nachwuchs auf den Pisten sorgen: „Gäbe es

die kleinennicht, die dieKinder zumSchnee-

sport bringen, wäre das auch für große Skige-

biete ein eklatanter Nachteil.“

»

1

Ski Arlberg lockt Skifahrer an,

die auf der Suche nach sportlichen

Herausforderungen sind.

2

Seit dem Zusammenschluss

können Wintersportler das gesamte

Arlberg-Gebiet auf dem „Run of

Fame“ erkunden.

3

Die Flexenbahn am Arlberg sowie

die ebenfalls neuen Trittkopfbahnen

verbinden seit der Wintersaison

2016/2017 St. Anton und Zürs.

1

3

2