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Lagebericht

seits durch die Beurteilung von risikomindernden Sicherheiten. In

den entsprechenden Kalkulationen wird dem unterschiedlichen Ri-

sikogehalt der Kreditaktivitäten differenziert Rechnung getragen.

Dem Risiko bei Fremdwährungs- und Tilgungsträgerkrediten wird

dabei besondere Beachtung geschenkt.

Die Vertriebseinheiten werden von der Stabsstelle Risikomanage-

ment bei der Steuerung durch Messung und Überwachung des

Kreditrisikos sowie des nahestehenden makroökonomischen Ri-

sikos und vom Bereich Kreditmanagement bei der operativen Be-

treuung von Normal- und Problemengagements unterstützt. Im Be-

richtswesen stellen diverse Stichtags- und Vorschauanalysen zum

Risikoprofil einen fixen Bestandteil dar. Somit ist ein durchgängig

aktiver Risikomanagementprozess gewährleistet.

Die mit dem Kreditrisiko verbundenen Aufgaben und organisatorischen

Abläufe sowie die vom Vorstand jährlich festgelegte Kreditrisikostrate-

gie sind im Intranet, im Kredithandbuch und im Produkthandbuch klar

beschrieben, allen mit der Geschäftsdurchführung betrauten Mitarbei-

tern mitgeteilt und stehen online zur Verfügung. Damit ist sichergestellt,

dass in jedem Einzelfall nur Risiken eingegangen werden, welche im

Einklang mit der Risikopolitik und der Risikostrategie stehen. Darüber

hinaus werden – dem kaufmännischen Vorsichtsprinzip entsprechend –

für bestehende Risiken ausreichende Vorsorgen gebildet.

Das Eigenmittelerfordernis für das Kreditrisiko wird gemäß dem

Standardansatz und das Eigenmittelerfordernis für das CVA-Risiko

gemäß der Standardmethode ermittelt.

Basierend auf den aufsichtsrechtlichen Anforderungen und Empfeh-

lungen sowie dem betriebswirtschaftlichen Nutzen hat sich die Raiff-

eisen-Landesbank Tirol AG die kontinuierliche Weiterentwicklung und

Verbesserung des Risikomanagementprozesses sowie der Risikobe-

wertungs- und Risikosteuerungsmethoden zum Ziel gesetzt.

Marktrisiko

Die Marktrisiken bestehen im Zinsänderungs-, Währungs-, Preis-

und Spreadrisiko bei Wertpapieren, Zins- und Devisenpositionen.

Marktrisiken ergeben sich sowohl bei Bank- als auch bei Handels-

buchgeschäften.

Die Raiffeisen-Landesbank Tirol AG nutzt eine Kombination aus

verschiedenen Risikomessgrößen, um Marktrisiken zu steuern und

entsprechende Limite zu setzen. Das Marktrisiko wird im Bereich

Treasury gemanagt, indem alle Zins-, Währungs- und preissensiti-

ven Positionen systematisch zusammengefasst und der Marktlage

entsprechend ausgesteuert werden. Das Eigengeschäft zählt ne-

ben dem Kreditgeschäft zu den Kerngeschäftsbereichen.

Die Stabsstelle Risikomanagement unterstützt den Bereich Trea-

sury in der Steuerung der Marktrisiken. Die Messung und Überwa-

chung der Marktrisiken sowie die tourliche Berichterstattung sind

die zentralen Aufgabenschwerpunkte. Im Zuge der dynamischen

Risikoüberwachung wird dem systematischen Monitoring der deri-

vativen Strategie- und Hedgepositionen gesonderte Aufmerksam-

keit gewidmet. Tägliche Risiko-/Performanceanalysen und -berich-

te gewährleisten, dass der Bereich Treasury die angemessenen

Steuerungsimpulse setzen kann. Die Raiffeisen-Landesbank Tirol

AG verwendet dabei vor allem Interest Rate Swaps, Cross Curren-

cy Swaps und Zinsoptionen. Für diese Derivate werden täglich die

Marktwerte berechnet, die Limite kontrolliert und allfällig notwendige

Steuerungsmaßnahmen getroffen. Der Einsatz von Derivaten erfolgt

zum überwiegenden Teil zur Absicherung der Zinsrisiken gekaufter

Anleihen, begebener Emissionen oder von Kundenpositionen (Micro-

Hedge) sowie zur Absicherung des Fremdwährungsrisikos. Eine de-

taillierte Übersicht über die Struktur dieser Geschäfte findet sich im

Anhang unter den „Ergänzenden Angaben“.

Liquiditätsrisiko

Die fristenkongruente Refinanzierung hat in der Raiffeisen-Landes-

bank Tirol AG einen hohen Stellenwert. Diese Strategie wird durch

ein Liquiditätskennzahlensystem und entsprechende Limite un-

terstützt, wobei zwischen der kurzfristigen (operativen) und der

langfristigen (strukturellen) Liquiditätssteuerung sowie dem Liqui-

ditätspreisrisiko unterschieden wird. Der unerwartete Abzug von

Kundeneinlagen wird dem kurzfristigen Liquiditätsrisiko, erhöhte

eigene Refinanzierungskosten aufgrund der Refinanzierungsstruk-

tur werden dem strukturellen Liquiditätsrisiko bzw. dem Liquiditäts-

preisrisiko zugeordnet. Die Liquiditätsrisiken werden vom Bereich

Treasury gesteuert. Die aufsichtsrechtlich bereits einzuhaltende Li-

quidity Coverage Ratio (LCR) und vorausschauend die Net Stable

Funding Ratio (NSFR) stehen dabei ebenfalls im Blickpunkt.

Die Einhaltung der Limite wird von der Stabsstelle Risikomanage-

ment überwacht. In eigenen Liquiditätsszenarien wird die ausrei-

chende Versorgung mit kurz- und langfristiger Liquidität in mög-

lichen Engpassszenarien dargestellt. Die Raiffeisen-Landesbank

Tirol AG legt zur Stärkung der Liquidität unter anderem starkes Ge-

wicht auf die Emissionstätigkeit und den Bestand an refinanzie-

rungsfähigen Sicherheiten. Zur proaktiven Liquiditätssteuerung,

der im Rahmen von Basel III zunehmende Bedeutung zukommt,

werden laufend zusätzliche Steuerungsinstrumente entwickelt.

Zur Absicherung der Liquiditätsversorgung wird ein entsprechend

großes Anleihenportfolio mit einem Schwerpunkt in hochliquiden

Titeln gehalten.

Anteil der Ratingstufen am Anleihenportfolio per 31.12.2015

Beteiligungsrisiko

Das Beteiligungsrisiko wird vom Vorstand gesteuert, von der Stabsstelle

Risikomanagement gemessen und vom Bereich Finanzen überwacht.

Ein Expertenansatz stellt sicher, dass das Risikopotenzial angemes-

sen eingeschätzt wird.

Operationelles Risiko

Das Management von operationellen Risiken erfolgt in der Stabsstel-

le Risikomanagement. Alle Risiken, welche aufgrund von Fehlern in

66 %

6 %

3 %

1 %

1 %

1 %

4 %

18 %

Aaa

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