Seite 27 - RLB Geschäftsbericht 2011

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Lagebericht
Marktrisiko
Die Marktrisiken bestehen im Zinsänderungs-, Währungs- und
Kursrisiko bei Wertpapieren, Zins- und Devisenpositionen. Markt-
risiken ergeben sich sowohl bei Handels- als auch bei Bankbuch-
geschäften.
Die Raiffeisen-Landesbank Tirol AG nutzt eine Kombination aus
verschiedenen Risikomessgrößen, um Marktrisiken zu steuern und
entsprechende Limite zu setzen. Das Marktrisiko wird in der Orga-
nisationseinheit Treasury gemanagt, indem alle Zins-, Währungs-
und Kurspositionen systematisch zusammengefasst und der
Marktlage entsprechend ausgesteuert werden. Neben dem Kredit-
geschäft zählt das Eigengeschäft zu den Kerngeschäftsbereichen.
Die Organisationseinheit Risikomanagement unterstützt die Orga-
nisationseinheit Treasury in der Steuerung der Marktrisiken. Die
Messung und Überwachung der Marktrisiken sowie die tourliche
Berichterstattung sind die zentralen Aufgabenschwerpunkte. Im
Zuge der dynamischen Risikoüberwachung wird dem systemati-
schen Monitoring der Strategie- und Hedgepositionen gesonderte
Aufmerksamkeit gewidmet. Tägliche Risiko-/Performanceanalysen
und -berichte gewährleisten, dass die Organisationseinheit
Treasury die angemessenen Steuerungsimpulse setzen kann.
Liquiditätsrisiko
Die fristenkongruente Refinanzierung hat in der Raiffeisen-Landes-
bank Tirol AG einen hohen Stellenwert. Diese Strategie wird durch
ein Liquiditätskennzahlensystem und entsprechende Limite unter-
stützt, wobei zwischen der kurzfristigen (operativen) und langfristi-
gen (strategischen) Liquiditätssteuerung unterschieden wird.
Die Einhaltung der Limite wird von der Organisationseinheit
Risikomanagement überwacht. In eigenen Liquiditätsszenarien
wird die ausreichende Versorgung mit kurz- und langfristiger Liqui-
dität in möglichen Engpassszenarien dargestellt. Die Raiffeisen-
Landesbank Tirol AG legt zur Stärkung der Liquidität unter ande-
rem starkes Gewicht auf die Emissionstätigkeit und den Bestand
an refinanzierungsfähigen Sicherheiten. Im Sinn einer proaktiven
Liquiditätssteuerung, der im Hinblick auf Basel III zunehmende
Bedeutung zukommt, werden laufend zusätzliche Steuerungs-
instrumente entwickelt.
Beteiligungsrisiko
Das Beteiligungsrisiko wird vom Vorstand gesteuert, von der
Organisationseinheit Risikomanagement gemessen und von der
Organisationseinheit Rechnungswesen und Beteiligungsverwal-
tung überwacht.
Ein Expertenansatz stellt sicher, dass das Risikopotenzial ange-
messen eingeschätzt wird.
Operationelles Risiko
Das Management von operationellen Risiken erfolgt in der Organi-
sationseinheit Risikomanagement. Alle Risiken, welche aufgrund
von Fehlern in Systemen, Prozessen, aus fehlerhaftem Verhalten
von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern oder externen Ereignissen
entstehen können, werden analysiert, bewertet und mit geeigneten
Gegensteuerungsmaßnahmen versehen.
Der Eigenmittelbedarf für das operationelle Risiko wird gemäß dem
Basis-Indikator-Ansatz ermittelt. Die Darstellung und Bearbeitung
der Risiken erfolgt mittels moderner EDV-Systeme. Ergänzt durch
tourliche Prüfungen der internen Revision und periodische Bericht-
erstattungen wird so ein adäquater Umgang mit operationellen
Risiken sichergestellt.
Risikotragfähigkeit
Im Rahmen der Gesamtbankrisikosteuerung werden dem Risiko-
deckungspotenzial alle maßgeblichen Risiken, die nach moder-
nen Methoden und unter Einsatz entsprechender Systeme ermittelt
werden, gegenübergestellt.
Die jährlich geplante Risikobelastung stellt dabei die Begrenzung
für das aggregierte Gesamtbankrisiko dar, wobei neben den tat-
sächlich gemessenen Risiken auch nicht quantifizierbare sonstige
Risiken durch einen Risikopuffer Berücksichtigung finden. Alle
risikorelevanten Informationen fließen in monatlich erstellte und im
Risikokomitee ausführlich besprochene Risikotragfähigkeitsana-
lysen ein. Dabei wird das Gesamtbankrisiko in unterschiedlichen
Szenarien ermittelt, um sicherzustellen, dass auch in möglichen
Problemsituationen ausreichend Kapital zur Verfügung steht.
In der Raiffeisen-Landesbank Tirol AG wird verstärktes Augenmerk
auf die Risikomanagementprozesse des Kredit-, Markt- und Liqui-
ditätsrisikos gelegt, da der Schwerpunkt der Banktätigkeit im
Privat- und Kommerzkunden- sowie im Treasury-Geschäft liegt.
Das Kreditrisiko wird mittels Ausfallswahrscheinlichkeiten, das
Marktrisiko des Handels- und des Bankbuches mittels Sensitivi-
tätskennzahlen berechnet. Das Liquiditätsrisiko wird mittels Limiten
begrenzt. Neben den marktabhängigen Risiken werden im Rah-
men der Gesamtbanksteuerung auch das Beteiligungsrisiko und
das operationelle Risiko berechnet, um einerseits alle Risiken dar-
zustellen und andererseits auch den stetig steigenden aufsichts-
rechtlichen Anforderungen Rechnung zu tragen.
Die Risikotragfähigkeitsanalyse ist daher der Ausgangspunkt für
die Limitierung der Risikoaktivitäten auf ein angemessenes Niveau
mit dem Ziel, den problemlosen Fortbestand der Raiffeisen-
Landesbank Tirol AG zu sichern und das Ertragspotenzial entspre-
chend auszuschöpfen.