Wirtschaftsinformation der Tiroler Raiffeisenbanken
Raiffeisen kompakt 01/2012
Risiken
erkennen
S
ie als Tiroler Unternehmer er-
bringen bei den täglichen Heraus-
forderungen im (über)regionalen
Wettbewerb großartige Leistun-
gen. Sie leiten ein konkurrenzfähiges Un-
ternehmen und sind Spezialist in Ihrem
Geschäftsbereich. Als verantwortungsbe-
wusstem Unternehmer liegen Ihnen sowohl
der langfristige Erfolg als auch Ihre Mitar-
beiter amHerzen.
Doch oftmals werden betriebliche Ri-
siken leider erst dann erkannt, wenn diese
bereits eingetreten sind. Warum also nicht
im Raiffeisen-Jahresgespräch bereits vo-
rausschauend die Risikofelder wie die eige-
ne Liquidität, Kundenforderungen, Zinsen,
Währungen, Lieferanten oder die eigenen
Mitarbeiter gemeinsam mit dem Berater be-
sprechen? Auch Risikofelder wie Sachwerte,
die Bonität und die nicht geregelteUnterneh-
mensnachfolge stellen erhebliche Gefahren
selbst für erfolgreiche Unternehmen dar.
• Das Risikofeld Liquidität muss voraus-
schauend geplant werden. Dabei können
die unpassende Betriebsmittelfinanzie-
rung, die falsche Finanzierungsstruktur
(Investitionen werden imRahmen des
Kontokorrentkredites finanziert) oder
auch das mangelhafte Debitorenmanage-
ment als Ursachen eines Liquiditätseng-
passes vermieden werden.
• Das Risikofeld Zinsen ist auf Grund des
anhaltend niederen Zinsniveaus bei vie-
len Kunden schon fast vergessen. Aber
ist es nicht gerade jetzt wichtig, darüber
nachzudenken, welche Auswirkungen ein
Zinsanstieg auf Ihr Unternehmen hat und
wie Sie sich vor steigenden Zinsen schüt-
zen können? Auch hier gilt – sprechen Sie
gerade jetzt mit IhremBerater.
• Das RisikofeldMitarbeiter bringt Beein-
trächtigungen für Ihr Unternehmen auf
Grund möglicher Mitarbeiterfluktuation,
einem plötzlichen Ausfall von Schlüssel-
arbeitskräften oder wegen eines generel-
len Fachkräftemangels. Die langfristige
Mitarbeiterbindung ist wichtig für Ihren
Unternehmenserfolg! Betriebliche Vor-
sorgelösungen binden denMitarbeiter an
Ihr Unternehmen.
• Das Risikofeld der eigenen Bonität im
Blick zu haben, ist wichtiger denn je.
Schließlich hat das Rating Ihres Unter-
nehmens u. a. wesentliche Auswirkungen
auf die Kreditvergabe, auf die Notwendig-
keiten der Besicherung und nicht zuletzt
auch auf die Konditionen. Ein von Ihnen
gut vorbereitetes und offenes Bilanz- und
Ratinggespräch schafft Vertrauen und
die Möglichkeit, die Geschäftsbeziehung
durch laufenden Informationsaustausch
weiter zu vertiefen.
Mein Tipp:
Vereinbaren Sie einen Termin für ein Jah-
resgespräch mit Ihrem Raiffeisenberater,
denn Unternehmensführung ohne betrieb-
liches Risikomanagement ist ein Risiko,
dass Sie sich und Ihrem Unternehmen nicht
zumuten sollten.
Gut beraten
von
Mag. Michael
Purner
Geschäftsleiter der
RaiffeisenbankWattens
und Umgebung
Veränderungen in der Förderlandschaft
Eine neue KPC-Förderoffensive macht die Thermische Sanierung für Unternehmer auch 2012 interessant.
Und es gibt weitere Neuerungen in der Wirtschaftsförderung.
D
ie
Förderlandschaft
verän-
dert sich laufend. Wer hier als
Unternehmer nicht den Über-
blick behält, läuft Gefahr, auf
gutes Geld verzichten zu müssen – etwa,
weil Stichtage übersehen werden oder die
Einreichunterlagen nicht den Anforderun-
gen der auszahlenden Stelle entsprechen. Es
empfiehlt sich deshalb, auf Unterstützung
von kompetenter Seite zurückzugreifen. Die
Experten von Raiffeisen haben die Entwick-
lung der Wirtschaftsförderung auf Bundes-
und Landesebene im Blick und stehen in
Fragen der Auswahl, Einreichung und Ab-
wicklung von Unternehmensförderungen
gerne zur Verfügung. Auch das Jahr 2012
bringt wieder einige Änderungen. Die wich-
tigsten sind:
Neue Sanierungsoffensive.
Die Kommunalkredit Public Consulting
(KPC) hat mit 20. Februar 2012 eine neue
Förderoffensive für Thermische Sanie-
rung gestartet. Gefördert werden Maßnah-
men für Gebäude, die älter sind als 20 Jahre
(bisher zehn Jahre), wie zum Beispiel Voll-
wärmeschutz für die Fassade oder der Aus-
tausch von Fenstern. Anträge können nur
mehr online eingereicht werden (www.pu-
blicconsulting.at). Wichtig: Bereits bei der
Einreichung müssen eine Reihe von Unter-
lagen bezüglich des zu fördernden Projekts
vorliegen. Für Unternehmer, die sich erst
einmal grundsätzlichmit denMöglichkeiten
der Thermischen Sanierung auseinander-
setzen möchten, ist übrigens der kostenlose
Energiecheck der Tiroler Wirtschaftskam-
mer empfehlenswert. Eine eingehendere
Energieberatung wird zudem vom Land mit
50 Prozent gefördert.
Förderungen des Landes.
Die bestehenden Förderprogramme des
Landes Tirol bleiben weitgehend gleich.
Neu aufgelegt wurden unter anderem eine
Förderung für emissionsarme LKW (Ein-
malzuschuss von € 5.000), wobei hier der
Fördertopf von Tiroler Unternehmern be-
reits fast ausgeschöpft wurde (max. 100 För-
derungen sind möglich), und eine Förderung
für Jugendhotels. Erstmals können neben
Wirtschaftskammermitgliedern auch Ar-
chitekten und Ingenieurkonsulenten in den
Genuss einer Landesförderung gelangen.
Jungunternehmerförderung.
Mit Jahresbeginn hat die AWS ihre Förde-
rungen für Firmengründer in der gewerb-
lichen Wirtschaft völlig neu strukturiert.
Wurden bis dato ab dem ersten Euro 15 Pro-
zent auf Neuinvestitionen und Marketing-
aufwendungen gewährt, gestalten sich die
neuen Richtlinien deutlich komplizierter.
Zudem ist davon auszugehen, dass Jung-
unternehmer angesichts der neuen Richtli-
nien weniger Fördergelder werden lukrieren
können.
ÖHT-Schwerpunktaktion.
Keine Änderungen gibt es bei den Förder-
programmen der Österreichischen Hotel-
und Tourismusbank. Allerdings plant die
ÖHT für 2012 eine Schwerpunktaktion für
Familienfreundlichkeit. Die Einrichtung
und Ausstattung von Familienspielzim-
mern in Beherbergungsbetrieben in der Hö-
he von € 2.000 bis € 20.000 wird mit einem
Zuschuss von 50 Prozent gefördert.
Was die neue cardTAN bringt
Electronic Banking wird künftig noch sicherer: Die Tage der auf Papier aufgezeichneten TAN-Liste
sind gezählt. Dafür kommt das cardTan-Verfahren mit einem neuartigen TAN-Generator,
der in jede Jackentasche passt.
C
ardTan ist das neue Autorisie-
rungsverfahren der österreichi-
schen Banken. Die Raiffeisen
Bankengruppe Österreich bietet
als erste österreichische Bank mit diesem
innovativen Verfahren vor allem Firmen-
kunden größtmögliche Sicherheit, gepaart
mit Komfort. Zur Verwendung des card-
TAN-Verfahrens benötigt man:
• eine cardTAN-fähige Maestro-Raiff-
eisenkarte (erkennbar am cardTAN-
Logo auf der Rückseite) oder eine
cardTAN-Karte.
• ein Electronic Banking-Produkt von
Raiffeisen (z. B.: Raiffeisen ELBA-busi-
ness, Raiffeisen ELBA-internet …).
• eines der neuartigen mobilen Kartenlese-
geräte – den cardTAN-Generator.
Mit dem neuen Verfahren kann man im
Raiffeisen Electronic Banking Zahlungs-
aufträge autorisieren. DieTAN-Liste galt
bisher noch als ein kleiner Faktor der Un-
sicherheit. Denn immer wieder versuchten
Betrüger in Phishing-Attacken, arglose
Bankkunden zur Herausgabe ihrer TANs zu
überreden. Mit dem neuen cardTAN-Ver-
fahren fällt diese Gefahrenquelle nun weg.
Weil der TAN-Code stets erst im Anlassfall
mit Hilfe vonMaestro-Karte bzw. cardTAN-
Karte und demGenerator erzeugt wird.
Und so funktioniert es:
1
Wie gewohnt erfasst man imELBA sei-
ne Überweisungsdaten.
2
ZumUnterschreiben steckt man die
Raiffeisen-Maestrokarte bzw. die card-
TAN-Karte in den Generator. Diesen ak-
tiviert man durch Eingabe seiner ELBA-
PIN. So ist sichergestellt, dass nur der
jeweilige Benutzer mit seiner Karte eine
gültige TAN erzeugen kann.
3
Über die blinkende Grafik („Flicker“)
werden die Auftragsdaten amBild-
schirm innerhalb von Sekunden auto-
matisiert an den cardTAN-Generator
übertragen.
4
Nach kurzemVergleich der am card-
TAN-Generator angezeigten Daten (z. B.
Betrag, IBAN des Zahlungsempfängers
…) mit demOriginalbeleg (z. B. Rech-
nung, Zahlungsbeleg …) erzeugt man per
Knopfdruck eine nur für diese Aufträge
gültige TAN und gibt sie wie gewohnt
ein. Fertig!
Der cardTAN-Generator funktioniert völ-
lig verbindungslos. Und dank seiner kleinen
Bauart passt der robuste cardTAN-Genera-
tor problemlos in jede noch so kleine Tasche.
Das neue Autorisierungsverfahren ist vor
allem für ELBA-Firmenkunden interessant,
sagt Monika Mimm, Zahlungsverkehrsex-
pertin der RLB Tirol AG. Mittelfristig wird
es aber für alle wichtig, die Electronic Ban-
king nutzen, denn voraussichtlich ab Ende
2013 werden TAN-Listen auf Papier über-
haupt nicht mehr ausgegeben werden. Dann
gibt es nur noch die Möglichkeit der mobi-
lenTAN (über SMS), die „elektronische Si-
gnatur“ oder eben die cardTAN. Die neuen
cardTAN-Generatoren sind in allen Raiff
eisenbanken erhältlich. „Den speziellen Be-
dürfnissen für Firmenkunden trägt Raiff-
eisen mit einer eigenen cardTAN-Karte
Rechnung“, soMimm.
Ab dem zweiten Quartal 2012 wird das
innovative System bereits flächendeckend
in Tirol nutzbar sein.