Seite 78 - RLB Geschäftsbericht 2008

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Event Highlights
Spannendes und Kontroverses in Lienz
Das RLB Atelier in der Bankstelle Lienz der Raiffeisen-Landesbank
Tirol AG ist neben der RLB Kunstbrücke in der Innsbrucker Adam-
gasse der zweite Ausstellungsraum innerhalb der Räumlichkeiten
der Raiffeisen-Landesbank Tirol AG. Jährlich wird das Atelier seit
vielen Jahren von Kurator Prof. Georg Loewit mit drei Ausstel-
lungen bespielt.
Teil des Ausstellungskonzeptes ist es, in Lienz geborene Künstle-
rinnen und Künstler, die meist zu Zwecken des Kunststudiums ihre
Heimat verließen, wieder „heimzuholen“ und zu präsentieren. So
kehrte heuer Ende März zum Auftakt des Ausstellungsjahres 2008
Othmar Eder mit der Ausstellung „Rundblick“ heim. Vorwiegend
Landschaftsimpressionen, durchzogen von reduzierten Formen der
Freizeitindustrie, stellen das Hauptaugenmerk des künstlerischen
Œuvres von Othmar Eder dar. Als sensibler und aufmerksamer
Wanderer fängt der Künstler kurzlebige Momente und Beson-
derheiten in der Natur fotografisch ein, um sie so für spätere
Erinnerungsarbeit zu bewahren und im Atelier durch Übertragung
sowie oftmalige Bearbeitung zu entfremden bzw. zu abstrahieren.
Othmar Eder meinte über seinen „Rundblick“ in Lienz: „Mit dieser
Ausstellung zeige ich einen ,Rundblick‘ auf gezeichnete Bergzeitar-
beiten; Rundblick im Raum, Rundblick vom Berggipfel, Jägerstand,
Sessellifte oder Rundblick in der Zeitung.“
Das Ausstellungsjahr im RLB Atelier
Die zweite Ausstellung während der Sommermonate 2008 war eine
spannende Themenausstellung. Prof. Georg Loewit lud insge-
samt 16 Künstlerinnen und Künstler, die großteils bereits im RLB
Atelier ausgestellt hatten, zur Auseinandersetzung mit dem Thema
„unbunt“. Lois Anvidalfarei, Nanine Burkart, Othmar Eder, Gottfried
Feldner, Leo Ganzer, Michael Hedwig, Ursula Mairamhof, Peter
Niedertscheider, Zita Oberwalder, Ilse Pfeifhofer, Fritz Ruprechter,
Lois Salcher, August Stimpfl, Fritz Tiefenthaler, Gerhard Wass-
nig und Dorothea Wimmer zeigten Werke, die sie anhand eines
Fragenkataloges Loewits zu den „unbunten Farben“ Schwarz/Weiß
eigens schufen. Zu sehen waren drei bildhauerische Arbeiten, zwei
fotografische Annäherungen an die gestellte Thematik sowie elf
malerische und zeichnerische Positionen. Lois Salcher beispiels-
weise schrieb unter seine Arbeit, die keinen Titel trägt: „Das Leben
ist nichts, der Tod ist alles; dennoch existiert kein Tod unabhängig
vom Leben.“ Einzig die Arbeit „Schwarzer Engel“ von August
Stimpfl war farbig gehalten; Stimpfl dazu: „Unbunt – ein Bekenntnis
zur Farbe“.
Anlässlich seines 60. Geburtstages waren vom 3. Oktober bis
einschließlich 19. Dezember Werke des in Lienz und München
lebenden und arbeitenden Künstlers Leonard Lorenz im RLB Atelier
zu bestaunen. Unter dem Titel „Spannungsbögen“ konfrontierte er
den Betrachter mit dem Themenkreis „Polarität – Dualität“. Ein wei-
terer Schwerpunkt seiner künstlerischen Auseinandersetzung liegt
in der Wahrnehmung von „Licht“. Lorenz schloss ein insgesamt
spannendes wie kontroverses Ausstellungsjahr.