Seite 87 - rlb_geschäftsbericht 2007

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Die RLB Kunstbrücke in Innsbruck
nimmt einen fixen Platz in der Tiroler
Kulturlandschaft ein und hat sich
längst als Ausstellungsraum etabliert.
Dies unterstrichen auch die drei Aus-
stellungen im Jahr 2007 eindrucksvoll.
Schätze bilden – Meisterwerke
des 20. Jahrhunderts aus der
Gemäldesammlung der Kunsthalle
zu Kiel
Die Ausstellung „Schätze bilden“
präsentierte im Februar Kunstschät-
ze von außerordentlichem Rang, die
erstmals in Österreich zu sehen wa-
ren. Die Kunsthalle zu Kiel ist nicht nur
Deutschlands einziges Kunstmuseum
direkt am Meer, sondern sie zählt
auch zu den größten europäischen
Universitätsmuseen.
Aus dem vielfältigen Spektrum der
mehrere Jahrhunderte umfassenden
Sammlung zeigte die RLB Kunst-
brücke eine Auswahl von insgesamt
29 Werken von 22 Meistern des 20.
Jahrhunderts. Weltbekannte Werke
von Georg Baselitz, Gottfried Brock-
mann, Lovis Corinth, Erich Heckel,
Jörg Immendorff, Alexander Ka-
noldt, Ernst Ludwig Kirchner, Iwan N.
Kramskoj, Peder Severin Krøyer, Max
Liebermann, Markus Lüpertz, Paula
Modersohn-Becker, Emil Nolde, Hans
Olde, Max Pechstein, Sigmar Pol-
ke, Franz Radziwill, Gerhard Richter,
Christian Rohlfs, Iwan I. Schischkin,
Karl Schmidt-Rottluff, Nikolaj W. Sine-
subow konnten bewundert werden.
Neben dem „Who is who“ der deut-
schen Kunstgeschichte stellte die RLB
Kunstbrücke gleichzeitig auch das
spezifische Profil der Kunsthalle zu
Kiel vor. Die standortbezogene Aus-
richtung auf die nordische Kunst spie-
gelte sich in der Ausstellung ebenso
wider wie die Kunst Russlands, die
als spezifischer Sammlungsschwer-
punkt der Kieler Kunsthalle einen
besonderen Akzent setzt. Beginnend
mit Werken des ausgehenden 19.
Jahrhunderts spannte sich der Bogen
über den Impressionismus und den
Expressionismus der Künstlerverei-
nigung „Die Brücke“ bis hin zu den
zentralen deutschen Malern der
Nachkriegszeit.
Mit mehr als 4000 Kunstinteressierten
verzeichnete man auf der RLB Kunst-
brücke mit „Schätze bilden“ einen
neuen Besucherrekord.
acht positionen – Fatima
Bornemissza, Siggi Hofer, Anna
Mitterer, Bernd Oppl, Robert Pan,
Heidrun Sandbichler, Peter Senoner,
Wolfgang Wirth
Mit der Ausstellung „acht positionen“
fand der dritte und letzte Teil der
Ausstellungs-Trilogie „positionen“ von
Juni bis September auf der Kunstbrü-
cke statt. Seit dem Jahr 2003 widmet
sich diese Ausstellungsreihe – ab-
wechselnd mit der Ausstellung zum
Kunstpreis der Raiffeisen-Landesbank
Tirol AG – der jüngeren, zeitgenös-
sischen Kunstproduktion in Tirol. An
den drei Ausstellungen dieser Reihe,
die in der Kataloggestaltung jeweils
derselben Grundkonzeption folgten,
nahmen insgesamt 21 Künstlerinnen
und Künstler teil.
Lois & Franziska Weinberger.
Feldarbeit
Anlässlich des 60. Geburtstages von
Lois Weinberger präsentierte die RLB
Kunstbrücke von Oktober 2007 bis
Jänner 2008 „Lois & Franziska Wein-
berger. Feldarbeit“. Ihre jahrelange
intensive künstlerische Zusammen-
arbeit führte dazu, dass seit 1999 die
Arbeiten unter „Lois und Franziska
Weinberger“ präsentiert werden. Im
Mittelpunkt der Präsentation auf der
RLB Kunstbrücke standen Arbeiten
auf Papier, die seit Jahrzehnten einen
besonderen Stellenwert im Werk der
Künstler einnehmen und denen in
Innsbruck erstmals eine umfassende
Schau gewidmet wurde.
Die Natur und ihre Prozesse sind zen-
trales Thema von Lois und Franziska
Weinberger, die international zu den
anerkanntesten Künstlern Österreichs
zählen. Ihr Naturbegriff ist dabei stets
von einer gesellschaftspolitischen
Auffassung geprägt. Die Ideen des
Peripheren, des Nomadentums,
der Migration, die Arbeit an sozialen
Gärten, die Frage von Ordnung und
Unordnung, sei es im Pflanzenbereich
oder in gesellschaftlichen Systemen,
charakterisieren wichtige Teile ihrer
Arbeit. Begleitend zur Ausstellung ist
auch das gleichnamige, 280 Seiten
umfassende Buch im Skarabæus-
Studien-Verlag erschienen.
Bemerkenswertes auf der RLB Kunstbrücke
Drei Ausstellungen sorgten für viel Begeisterung
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