Seite 39 - rlb_geschäftsbericht 2007

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Lagebericht
Die Risikosituation eines Kreditneh-
mers wird durch ein bankinternes
Rating-System zweidimensional
betrachtet. Einerseits durch die lau-
fende Beurteilung der wirtschaftlichen
Situation und andererseits durch die
Beurteilung und Prüfung von risiko­
mindernden Sicherheiten. Ergänzt
um Aggregation, Steuerung, Über-
wachung und Kontrolle wird somit ein
durchgängig aktiver Risikomanage-
mentprozess garantiert.
Die damit verbundenen Aufgaben
und organisatorischen Abläufe so-
wie die vom Vorstand genehmigte
Kreditrisikostrategie sind im Kredit-
handbuch der Raiffeisen-Landesbank
Tirol AG klar beschrieben, allen mit
der Geschäftsdurchführung betrauten
Mitarbeitern kommuniziert und stehen
online zur Verfügung. Damit ist sicher-
gestellt, dass in jedem Einzelfall nur
Risiken eingegangen werden, welche
im Einklang mit unserer Risikopoli-
tik stehen. Darüber hinaus werden
– dem kaufmännischen Vorsichts-
prinzip entsprechend – für bestehen-
de Risiken ausreichende Vorsorgen
gebildet.
Marktrisiko
Die Marktrisiken bestehen im Zinsän-
derungs-, Währungs- und im Kursri-
siko aus Wertpapieren, Zins- und De-
visenpositionen. Marktrisiken ergeben
sich sowohl bei Handels- als auch bei
Nichthandelsgeschäften.
Die Raiffeisen-Landesbank Tirol AG
nutzt eine Kombination aus verschie-
denen Risikomessgrößen (Sensitivität,
Value at Risk) zum ökonomischen Ka-
pital, um Marktrisiken zu steuern und
entsprechende Limits zu setzen.
Das Marktrisiko wird im Treasury
gemanagt, in dem alle Positionen
systematisch zusammengefasst und
entsprechend ausgesteuert werden.
Neben dem Kreditgeschäft zählt das
Eigengeschäft zu den wesentlichen
Kerngeschäftsbereichen der Raiffei-
sen-Landesbank Tirol AG.
Die Organisationseinheit Marktrisiko-
management unterstützt das Treasury
in der Vor- und Nachsteuerung der
Marktrisiken. Die Identifikation, Mes-
sung, Aggregation und Überwachung
der Marktrisiken (Limit) sowie die
Berichterstattung sind die zentralen
Aufgabenschwerpunkte des Marktri-
sikomanagements. Im Rahmen einer
monatlichen Risikokomitee-Sitzung
werden die Marktrisiken dem Vor-
stand berichtet und entsprechende
Steuerungsmaßnahmen vorgeschla-
gen.
Liquiditätsrisiko
Die fristenkongruente Refinanzierung
hat in der Raiffeisen-Landesbank Tirol
AG einen hohen Stellenwert. Diese
Strategie wird operativ durch entspre-
chende Liquiditätsgaplimits ergänzt.
Die Einhaltung der Limits wird vom
Marktrisikomanagement geprüft.
Die ausreichende Versorgung mit
kurz- und mittelfristiger Liquidität in
möglichen Engpasssituationen wird in
einem eigenen Liquiditätsnotfallplan
dargestellt und regelmäßig im Risiko-
komitee besprochen.
Die mit der Markt- und Liquiditätsrisi-
kosteuerung verbundenen Aufgaben
und organisatorischen Abläufe sind
im Treasury-Rulebook der Raiffeisen-
Landesbank Tirol AG klar beschrie-
ben.
Operationelles Risiko
Unter operationellem Risiko versteht
die RLB Tirol AG das Risiko, das
durch Verluste aufgrund von Feh-
lern in Systemen, Prozessen, durch
Mitarbeiter oder externe Ereignisse
entsteht. Gegenwärtig wird der not-
wendige Eigenmittelbedarf für das
operationelle Risiko nach dem Basis-
Indikator-Ansatz ermittelt.
Die Raiffeisen-Landesbank Tirol AG
hat in diesem Risikosegment orga-
nisatorische und EDV-technische
Maßnahmen gesetzt.
Limitsysteme, Kompetenzregelungen,
ein risikoadäquates internes Kontroll-
system sowie tourliche Prüfungen
durch die Interne Revision gewährleis-
ten einen hohen Sicherheitsstandard.