Lagebericht
33
Asien der große Gewinner
Nach einem Jahr mit großen Schwan-
kungen schlossen die amerikanische
und die japanische Börse schluss
endlich in Euro gerechnet im Minus.
Der schwache USD und Yen führten
zu einem Ergebnis für den S&P 500
von -6,36 Prozent und für den Nikkei
225 von -15,67 Prozent im Jahr 2007.
Wieder einmal bestätigte sich, dass
auch die Beachtung der Währungs-
entwicklung eine wichtige Rolle in der
Veranlagung spielt. Der Großteil der
europäischen Aktienbörsen wies unter
dem Strich eine Seitwärtsbewegung
auf. Auch der ATX konnte mit einem
Plus von nur 1,11 Prozent nicht an die
erfolgreichen Vorjahre anschließen.
Das starke Wirtschaftswachstum und
der kräftige Zufluss ausländischen
Kapitals führten zu deutlichen An-
stiegen an den asiatischen Börsen.
Absoluter Spitzenreiter war dabei
China, dessen Börsen angetrieben
von einem Wirtschaftswachstum von
über 11 Prozent rasante Kursanstiege
verzeichnen konnten. Aber auch der
indische Markt wies ein Plus von fast
50 Prozent auf Jahressicht aus.
Notenbanken aktiv
Die Europäische Zentralbank erhöhte
im ersten Halbjahr 2007 zweimal den
Leitzins auf das aktuelle Niveau von 4
Prozent. Ebenso stiegen die Renditen
europäischer Staatsanleihen in Folge
positiver Wirtschaftsdaten bis auf 4,7
Prozent. Die amerikanische Noten-
bank war trotz Inflationsgefahren
aufgrund der Hypothekenkrise ge-
zwungen, ihre Zinspolitik zu lockern.
Sie senkte ab September dreimal die
Zinsen um insgesamt 100 Basis-
punkte auf 4,25 Prozent. Die Flucht
der Anleger in sichere Staatspapiere
führte zu einem Renditetief zehnjäh-
riger amerikanischer Bonds von 3,8
Prozent im November.
Garantieprodukte nach
wie vor gefragt
Die nur leicht steigenden Zinsen an
den Anleihenmärkten führten dazu,
dass das Interesse der Anleger für
Garantieprodukte mit Chancen auf
attraktive Renditen unverändert hoch
blieb. Aber auch die Nachfrage nach
Aktien, Zertifikaten und Investment-
fonds zeigte weiterhin einen positiven
Trend. Die umfangreich vorhandene
Liquidität suchte nach wie vor nach
attraktiven Anlagealternativen und
fand sie vorwiegend in den oben
erwähnten Möglichkeiten.
Österreichs Wirtschaft
Die Dynamik in der österreichischen
Wirtschaft blieb im Jahr 2007 unver-
ändert hoch. Das reale Bruttoinlands-
produkt stieg nach vorläufigen Zahlen
um 3,3 Prozent. Die Exporte blieben
weiterhin mit einer Wachstumsrate
von 6,4 Prozent die treibende Kraft
der österreichischen Konjunktur,
während sich die Konsumnachfrage
mit einem Anstieg von 1,6 Prozent
eher verhalten darstellte. Die ausge-
zeichnete Konjunktur zeigte deut-
lich positive Auswirkungen auf den
Arbeitsmarkt. Mit einem Beschäfti-
gungswachstum von 1,9 Prozent wies
Österreich eine seit 1991 nicht mehr
beobachtete Dynamik am Arbeits-
markt auf. Die Arbeitslosenquote
2007 lag mit 4,3 Prozent sogar unter
dem Stand während des Wirtschafts-
booms zur Jahrtausendwende.
Zusammenfassend lässt sich sagen,
dass sich die österreichische Wirt-
schaft im vergangenen Jahr in einer
Phase der Hochkonjunktur befand,
wobei entsprechend dem europä-
ischen Trend der Konjunkturhöhe-
punkt bereits überschritten worden
sein dürfte. Aber auch das Jahr 2008
sollte trotz aller Turbulenzen eine
Wachstumsrate jenseits der 2-Pro-
zent-Marke bringen.