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Wirtschaftsinformation der Tiroler Raiffeisenbanken
Raiffeisen kompakt 02/2011
„mach dich als Unternehmer nur mit einem fach-
kundigen Guide auf denWeg durch den Dschungel“
Wie kommen tirols Unternehmer an geschenktes geld? es wird zwar aufgrund häufiger Änderungen von richtlinien immer noch
schwieriger, an Fördergelder zu kommen. trotzdem – es gibt sie, die Wege zu den lukrativen Fördermitteln.
W
i r tscha f tsfördergelder
machen in jeder Hinsicht
Sinn. Sie helfen bei der
Umsetzung
unterneh-
merischer Vorhaben, sie schaffen Arbeits-
plätze und sichern diese ab. Sie kurbeln das
Wirtschaftswachstum und den Wohlstand
im Land an und beleben so auch die Steuer-
einnahmen. Auf den Punkt gebracht: Wirt-
schaftsförderung finanziert sich so zu einem
guten Teil selbst. Und deswegen gibt es sie.
Allerdings: Unternehmer haben keinen
automatischen Rechtsanspruch auf Förder-
gelder. Auch dann nicht, wenn ein Firmen-
projekt den Förderrichtlinien entspricht.
Die Vergabe von Förderungen ist oft ein-
fach davon abhängig, ob in den Fördertöpfen
noch genug Geld ist.
Weil die Nachfrage nach Förderungen
steigt und weil gleichzeitig auch die För-
derstellen ihre Gelder effizienter einset-
zen müssen. Die Folge: Es wird immer noch
schwieriger, Gelder zu holen.
„Wurde früher etwa bei gewissen För-
derstellen ein Großteil der Förderanträ-
ge positiv erledigt, hat sich die Anzahl der
Ablehnungen im letzten Jahr dramatisch
erhöht“, weiß Mag. Roman Sautner, Wirt-
schaftsförderungsexperte in der Raiffeisen-
Landesbank Tirol AG.
Betroffen seien davon freilich in ers-
ter Linie Unternehmer, die ohne profunde
Sachkenntnis bzw. professionelle Hilfe von
Experten umFörderungen ansuchen.
Nicht ohne meinen Experten.
Förderrrichtlinien ähneln für so manchen
Unternehmer einem schwer durchschau-
baren „Förderdschungel“. Fehlt es amKnow-
how, verläuft man sich schnell, oder, noch
schlimmer, man findet den Weg zum För-
dertopf nicht. Die simple Empfehlung von
Sautner lautet daher: „Mach dich als Unter-
nehmer nur mit einem fachkundigen ,Guide‘
auf den Weg durch den Dschungel. Auf eige-
ne Faust ist das oft schwierig.“ Nur wer über
laufende Änderungen im Bilde ist und Fach-
wissen hat, könne sich in der Regel auch über
die Zuteilung von Fördergeldern freuen.
Dass
sich
Förderrichtlinien
heute
schneller ändern als früher – oftmals auch
innerhalb eines Jahres –, sieht der Raiffei-
sen-Experte nicht als Problem: „Dafür sind
wir ja da. Up-to-date zu sein gehört zumGe-
schäft. So gelingt es uns, für unsere Kunden
erfolgreich zu sein.“
Ambestenmit den Besten.
Tirols Raiffeisenbanken sind klarer Markt-
führer, wenn es darum geht, Fördergelder
für ihre unternehmerischen Kunden an
Land zu ziehen. So haben die Raiffeisen-
banken mit 53,3 Prozent deutlich über die
Hälfte aller Förderzuschüsse, die über die
Österreichische Hotel- und Tourismusbank
nachTirol geflossen sind, fürTirolsFreizeit-
und Tourismusbetriebe in die Betriebe ge-
holt. Auch bei den Fördergeldern der Austria
Wirtschaftsservice für Jungunternehmer
ist Raiffeisen besonders stark: 48,3 Prozent
aller Gelder, die in diesem Zusammenhang
nach Tirol gingen, wurden von den Raiffei-
senbanken vermittelt und organisiert.
4,34 Millionen Euro an verlorenen Zu-
schüssen (also nicht zurückzuzahlenden
Geldern) haben die Tiroler Raiffeisen-
banken allein im Jahr 2010 für ihre klein-
und mittelständischen Firmenkunden be-
schafft. „Durchschnittlich 82.000 Euro pro
Woche hat Raiffeisen für seine Kunden an
Fördermitteln lukriert. Darauf sind wir bei
Raiffeisen sehr stolz“, sagt Christine Weix-
ler, Firmenkundendirektorin der Raiff-
eisen-Landesbank Tirol AG. Das bestätige
die Ausnahmestellung von Raiffeisen auf
diesem Gebiet, da zu diesen Fördergeldern
noch Haftungen, ERP-Kredite, Landesför-
derungen und andere Hilfen dazukämen.
Förderpakete mit Maximalnutzen.
Ausschlaggebend für die Erfolge und die
Effizienz bei Förderungen ist aber auch die
Tatsache, dass Raiffeisen ein effizientes In-
formationssystem und Netzwerk besitzt.
„Unternehmerische Projekte, die oft
prägend für einen Betrieb sind, können im
Zusammenspiel mit der Raiffeisenbank
und mit den Möglichkeiten auf Bundes- und
Landesebene so sinnvoll gestaltet werden,
dass sich der Unternehmer dann auch traut,
seine Investition zu tätigen“, betont Chri-
stine Weixler. Es können sinnvolle Pakete
geschnürt werden, mit denen alle Bedürf-
nisse abgedeckt werden. „Nicht nur mit Zu-
schüssen, sondern auch mit Haftungen und
anderen Fördermaßnahmen, Pakete, die
langfristig und nachhaltig begleitend wir-
ken“, sagt Weixler.
Sind intelligente Kombinationen von
Förderaktionen möglich, können Förder-
pakete mit Maximalnutzen geschnürt wer-
den. Dann kann es etwa sinnvoll sein, zur
thermischen Sanierung eines Gebäudes
auch noch weitere passende Umweltinves-
titionen zu tätigen und so eine höhere För-
derquote zu erreichen. Solche und ähnliche
Möglichkeiten gäbe es viele.
Kostenloses Service.
Letztlich ist es der Unternehmer, der für
sein Investitionsprojekt die Verantwor-
tung trägt und die Fördertauglichkeit des
Projekts sicherstellt. Doch die Informati-
on rund um die Fördersituation, die Details
der Abwicklung und der zeitlichen Auszah-
lungsstaffelung sind Bereiche, für welche
die Profis in der Hausbank unersetzliche
Hilfestellungen leisten können. Förde-
rungen sind keine Geschenke, sondern öf-
fentliche Zusatzimpulse, um betriebliche
Existenzen, neue Jobs und funktionierende,
regionale Wirtschaftskreisläufe aufzubau-
en und abzusichern. Und in einigen Fällen
ist die öffentliche Förderung – etwa in Form
vonHaftungen – auch für die finanzierenden
Banken ein sehr gewichtiges Argument, ein
Projekt zu unterstützen. „Fördergelder er-
höhen die Sicherheit für die Bank und damit
ihre Möglichkeit, Projekte langfristig zu fi-
nanzieren“, betont Christine Weixler. Und
weiter: „Liquidität ist für die Banken immer
wichtiger. Umso entscheidender ist es, dass
alle Möglichkeiten genützt werden, die die
Bank bei der Finanzierung unterstützen:
Förderungen, Haftungen, oder Hilfen über
die Europäische Investitionsbank (EIB)“.
Das Fördergelder-Service der Tiroler
Raiffeisenbanken ist für die Kunden kosten-
los und berücksichtigt die jeweiligen Rah-
menbedingungen sehr umfassend. Alle Mög-
lichkeiten werden umfassend ausgeschöpft:
„Wir sind eine Bankengruppe, die zum Bei-
spiel langfristige Zinsstützungen der EIB
auch an ihre Kunden weitergibt. Das kann
aktuell bis zu35Basispunkte proJahr für den
Kunden ausmachen“, berichtetWeixler.
Das schätzen Unternehmer, die die
Leistungen mehrerer Banken miteinander
vergleichen. So wie jener Tiroler Unterneh-
mer, der viel Geld in einen Hallenneubau in-
vestierte. Er prüfte dasFörderservicemehre-
rer Banken und entschied sich schließlich für
Raiffeisen, weil er dabei – im Unterschied zu
den anderen Instituten – noch ein besonderes
EIB-Förderzuckerl vermittelt bekam.
„Tirols Raiffeisenbanken sind
klarerMarktführer beimThema
Unternehmensförderungen.“
Mag. Roman Sautner
Experte für Unternehmensförderungen,
RLB Tirol AG
Wussten Sie, ...
... dass die AustriaWirtschaftsservice GmbH (AWS)
seit heuer „GebrauchteWirtschaftsgüter“ auch bei
Jungunternehmern nicht mehr fördert?
… dass die Österreichische Hotel- und Tourismusbank GmbH
(ÖHT) heuer neueMindestprojektkosten eingeführt hat?
… dass die thermische Gebäudesanierung für Betriebe
imRahmen der Sanierungsoffensive 2011 mit
30. September ausläuft?
Förderstellen
Wichtige Förderstellen, bei denen Tiroler Unternehmer umUnterstützungen ansuchen, sind:
• Die AustriaWirtschaftsservice GmbH (AWS) inWien:
Sie fördert Projekte von Unternehmen
unterschiedlichster Branchen. Ihr Ziel ist die Stärkung des Innovationspotenzials bei den klein-
und mittelbetrieblichen Unternehmen. Die AWS hilft auch Firmengründern.
• Die Österreichische Hotel- und Tourismusbank GmbH (ÖHT):
Sie unterstützt Projekte von
Unternehmen aus der Freizeitwirtschaft und demTourismus.
• Die Kommunalkredit Public Consulting (KPC):
Über diese Stelle ist die Förderung von
Umweltschutzmaßnahmen möglich.
• Das Amt der Tiroler Landesregierung, SachgebietWirtschaftsförderung:
Wichtigste
Anlaufstelle für Wirtschaftsförderungen des Landes.
Die 82 Tiroler Raiffeisenbanken geben umfassende Beratung über Fördermöglichkeiten:
www.raiffeisen-tirol.at
Mehr als dieHälfte
aller nicht zurückzuzah-
lenden Zuschüsse, die von der Österr. Hotel- und
Tourismusbank GmbHan Tiroler Tourismus-
betriebe flossen, haben imVorjahr die Tiroler
Raiffeisenbanken vermittelt und initiiert.
AWS-Förderfälle (Zuschüsse &Haftungen)
ÖHT-Fälle (Projekte kleiner als 1Mio. Euro)
Raiffeisen ist klarerMarktführer,
wenn es
darum geht, Basisförderungen der Austria
Wirtschaftsservice für heimische Betriebe an
Land zu ziehen.
53,3
%
Raiffeisenbanken
46,7
%
andere Banken
109
Raiffeisenbanken
74
Sparkassen
39
Volksbanken
39
Sonstige
17 22
Leasing-
gesellschaften
Hypo Tirol
Bank
QUelle: ÖsteRR. hotel- Und toURismUsbanK Ges.m.b.h., aUstRia WiRtschaftsseRvice Gmbh
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