Wirtschaftsinformation der Tiroler Raiffeisenbanken – Ausgabe 01/2012
Wirtschaftsinformation der Tiroler Raiffeisenbanken
Raiffeisen kompakt 01/2012
die themen dieser ausgabe
Existenziell für dieWirtschaft
Bald 50.000 Beschäftigte in Tirols Handelsbetrieben
„Müssen an einemStrang ziehen“
10 Jahre Euro-Bargeld: Gastkommentar von Dr. Tumpel-Gugerell
VomSinn, auf Konzepte zu pfeifen
MooserWirt Scalet: Gastronom & Neo-Hotelier mit Weitblick
Kredite: Entscheidungen vor Ort
Treasury-Chef Hell & Firmenkundendirektorin Weixler im Gespräch
cardTAN löst TAN-Liste ab
Raiffeisen macht Electronic Banking mit Innovation noch sicherer
Editorial
von
Dr. Hannes
Schmid
Sprecher der Raiffeisen-
Bankengruppe Tirol
Auf Raiffeisen können
Sie weiterhin bauen
V
iele Unternehmer werden
durch die Politik und Medi-
en verunsichert: Das poli-
tische Reformpaket „Basel
III“ hat neue, genauere Eigenkapital- und
Liquiditätsvorschriften zur Sicherung
des Finanzsystems. Oft steht daher die
Frage des Unternehmers im Raum: „Be-
komme ich da für meine Firma überhaupt
noch einen Betriebsmittelkredit?“ Ich
kann Sie beruhigen: Ja! Raiffeisen ist für
die Zukunft gut aufgestellt. Es gibt bei uns
keine Kreditklemme. Für unsere Kunden
ändert sich imPrinzip nichts.
Der Ansatz von Raiffeisen umfasst
ohnehin mehr als die Gewährung eines
Kredits. Wir betreuen Sie gesamthaft in
allen wichtigen Bereichen: Förderungen,
Zahlungsverkehr, Liquidität, Zinsabsi-
cherung, Forderungsmanagement, Be-
triebliche Vorsorge, Versicherungen …
IndiesemZusammenhangmöchte ich
Ihnen raten: Bauen Sie weiterhin auf die
Kompetenz und das Know-howvonRaiff-
eisen. Und Ihnen abschließend noch ans
Herz legen: Planen Sie immer alles recht-
zeitig. Denn, wie heißt es doch so schön:
„Der frühe Vogel fängt denWurm!“
Ihr Dr. Hannes Schmid
Tirol ist Technologie-Land
Tirols Exportbilanz kann sich sehen lassen. In den vergangenen Jahren konnte das Land ein stetiges
Wachstum verzeichnen und sich im Bundesländervergleich auf die zweite Stelle hieven. Punkten können
dabei die unterschiedlichsten Branchen von Holz über Maschinen bis hin zu Pharmaprodukten. Sehr am-
bitioniert hinsichtlich Internationalisierung sind auch Anbieter neuer Umwelttechnologien.
F
ür 2011 wird österreichweit mit
einem Exportvolumen von plus
zwölf Prozent gerechnet. „In
Tirol bewegen wir uns in einer
ähnlichen Größenordnung. In Summe wa-
ren es im Vorjahr etwa 11,5 Milliarden Eu-
ro“, meint Gregor Leitner, Abteilungsleiter
Außenwirtschaft der Wirtschaftskammer
Tirol. Mit genauen, regionalen Zahlen sei
erst Ende des Jahres zu rechnen. Den Sta-
tistiken zufolge konnte Tirol von 1997 bis
2009 ein ständiges Wachstum verzeich-
nen. Während zwei der Hauptexportmärkte,
Deutschland und Italien, sich in mehr als
einem Jahrzehnt als relativ stabil erwiesen,
ist die Leistung der Schweiz im selben Zeit-
raum gesunken (minus zehn Prozent). Man-
cheMärkte – etwa Spanien – litten unter der
Wirtschaftskrise.
Sehr stark präsentierten sich jedoch die
osteuropäischen Länder – etwa Rumänien
mit plus 24 Prozent pro Jahr, Polen und die
Slowakei (plus 12 und 18 Prozent) oder Slo-
wenien (plus 10 Prozent). Bei den Erwar-
tungen für 2012 ist die Wirtschaftskammer
zurückhaltend. „Mit einemextremenWachs-
tum wie 2011 (plus 11,5 Prozent), wo noch
viel aufzuholen war, rechne ich nicht, jedoch
mit einem Plus im mittleren einstelligen Be-
reich“, so Leitner.
Die Branchen, die die Exportchancen
tatkräftig nutzen, sind laut Leitner durch-
mischt. International und über Europa hi-
naus reüssieren können vor allem die großen
Unternehmen wie z. B. Swarovski (Glaswa-
ren, Optik), das Holzunternehmen Egger, die
Pharma-Entwicklungs- und Produktions-
stätte Sandoz oder der Spezialist für Hoch-
leistungswerkstoffe Plansee. „Dies sind auch
gleichzeitig Firmen, die 95 Prozent ihresUm-
satzes imAusland erbringen“, betont Leitner.
Die Warengruppe, die 2010 die höchste Ex-
portleistung brachte, war die der „Maschi-
nen, Apparate, mechanischen Geräte“, ge-
folgt von pharmazeutischen Produkten.
Nachhaltige Technologien.
Einen hohen Stellenwert bei Entwicklung
und Export haben in Tirol inzwischen neue
bzw. nachhaltige Umwelttechnologien. Eine
ausgeprägte Cluster-Landschaft beschäftigt
sich dabei etwa mit dem Thema erneuerbare
Energien. Mit dem Cluster sowie der IG Pas-
sivhaus-Agentur und dem Holzbaulehrstuhl
an der Universität Innsbruck gebe es in die-
semBereich „auf wissenschaftlicher undFir-
menseite eine breite Landschaft“, so Leitner.
Gemanagt werden dieser Cluster, und
auch der Cluster Life Sciences Tirol, von der
Standortagentur Tirol. Diese unterstützt die
Exportaktivitäten und die Internationalisie-
rung von Tiroler Unternehmen, vernetzt die
Betriebe imBereich Forschung und Entwick-
lung und kümmert sich um internationales
Marketing für denWirtschafts- undWissen-
schaftsstandort Tirol. Tirol sei weithin für
sein touristisches Angebot bekannt, bei an-
deren Themen gebe es noch Nachholbedarf,
heißt es vonseiten der Agentur.
Wichtige und spannende Auftritte hin-
sichtlich einer internationalen Vernetzung
sind Messeauftritte wie auf der Intersolar in
München oder ander ecobuild 2012 inLondon
oder eine Präsentation der Tiroler Technolo-
giekompetenzen vor Fachpublikum während
derOlympischenSpiele inVancouver.
© michael rathmayr
Es geht weiter aufwärts mit
Tirols Exportwirtschaft.
© APA/Hans Klaus Techt