Über Logik,
Leben,
Kunst und
Preise
1 + 0 > 1. Logisch. Laut Christoph Hinterhuber. Riesige Zahlen
aus Neonschrift auf einer schwarzen Wand, in einer Art „Black Box“
montiert. Diese scheinbare Ungleichung ist Teil von Hinterhubers
Ausstellung im Landesmuseum Ferdinandeum im Frühjahr 2009.
Dass 1 – 0 < 1 ist, versteht sich auf der anderen schwarzen Wand
von selbst. Christoph Hinterhuber, der mittlerweile zu den renom-
mierten Tiroler Künstlern zu zählen ist, hat im vergangenen Jahr
den RLB Kunstpreis gewonnen, und damit neben dem Preisgeld
auch eine Ausstellung im Tiroler Landesmuseum. In der Begrün-
dung der international zusammengesetzten Jury hieß es, sein Werk
beruhe auf einem konsequent individuellen, von ästhetischen und
ökonomischen Strömungen unabhängigen künstlerischen Ansatz.
Der Künstler entwerfe in seinen Arbeiten synästhetisch wirkende
Gesamtkunstwerke, die durch ihre enorme Informationsverdich-
tung, vermittelt durch eine klare, hoch abstrahierte Bildsprache,
den Betrachter in einem rasenden Referenzstrudel popkultureller
Anspielungen verschlinge. Wow, denke ich mir und fühle etwas
Ähnliches, als ich vor meinem Treffen mit dem Künstler durch das
Studio des Museums schlendere und von neun großen grünen
Tafelbildern umspült werde.
Neben der Arbeit mit Neonschriften, Sounds und digitalen Tech-
niken greift er auch auf die klassische Malerei zurück, bedient sich
aber einer rein am Computer programmierten Folge, die er auf die
Tafelbilder überträgt. Alles sehr technisch also, Codes, Program-
mierungen, Systeme, zeitgenössische Tiroler Kunst, die einen
staunen lässt. Nicht nur der rosarote 3-D-animierte Stab, der einer
zu groß geratenen, von einem pinken Ring umspielten Pille ähnelt,
beeindruckt mich, sondern auch die Geometrie in den Arbeiten,
die Kühle, die Stille und diese Logik, von der Hinterhuber während
unseres Treffens in seinem Mühlauer Heim immer wieder spricht.
Was er auf sich und sein Leben bezieht, diese innere Logik, durch
die die Dinge verbunden sind, diese Logik lese ich auch in seinen