Seite 42 - RLB Geschäftsbericht 2008

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Beteiligungen
Das abgelaufene Geschäftsjahr für den Konzern der Raiffeisen
Zentralbank Österreich AG (RZB) war vor allem von einer ver-
schärften Finanzkrise gekennzeichnet. Das erste Halbjahr war
von den gewohnten Zuwachsraten geprägt, im zweiten Halbjahr
wurden die Folgen der globalen Finanzkrise spürbar: gestiegene
Refinanzierungskosten, negativ wirkende Marktbewertungen von
Wertpapieren und Finanzinstrumenten sowie ein fast zum Erliegen
gekommener Kapitalmarkt.
Klarer Geschäftsschwerpunkt der RZB war und ist neben Öster-
reich Zentral- und Osteuropa (CEE). In Österreich ist das Geschäft
mit Firmenkunden eine tragende Säule. In CEE ist die RZB die
zweitgrößte regionsweit agierende Bank. Der CEE-Fokus basiert
dabei auf einem nachhaltigen Bekenntnis zur Region, das auch
durch kurzfristige Rückschläge nicht zu erschüttern ist. Allein im
dritten Quartal wurden in CEE an die 200.000 Neukunden für Raiff-
eisen gewonnen. Die Gesamtzahl der Kunden in CEE erhöhte sich
damit auf rund 14,6 Millionen.
Die RZB hat durch ein ausgezeichnet laufendes operatives Ge-
schäft die negative Wirkung der Finanzkrise vollständig und aus
eigener Kraft absorbiert. Sie hat aber gleichzeitig angesichts des
veränderten Umfelds die nötigen Weichenstellungen für die Zukunft
vorgenommen: Der vom Markt gegebenen Notwendigkeit höherer
Kapitalquoten hat sie mit Hilfe ihrer Aktionäre durch mehrere
Schritte entsprochen. Mit der routinemäßig durchgeführten Kapi-
talerhöhung im November, einer privat platzierten Partizipations-
kapital-Emission im September und einer Emission von Partizipa-
tionskapital im Dezember haben die Aktionäre der RZB ihre Bank
signifikant mit Kernkapital gestärkt.
Damit betragen nach vorläufigen Zahlen die gesamten Eigenmittel
der RZB zum Bilanzstichtag rund 11 Mrd. Euro. Das Kernkapital ist
Raiffeisen Zentralbank
Österreich AG
auf über 8 Mrd. Euro gestiegen. Die Eigenmittelquote liegt bei rund
10 Prozent, die Kernkapitalquote bei über 8 Prozent (berechnet auf
das Bankbuch) bzw. über rund 7 Prozent (inklusive operationalem
und Marktrisiko).
Trotz reduziertem Zwischenbankgeschäft im vierten Quartal und
der Wechselkursentwicklung im CEE-Raum ist die Bilanzsumme
um 14 Prozent auf 157 Mrd. Euro angestiegen. Dank dem sehr
gut verlaufenen operativen Geschäft der RZB übertrifft das Be-
triebsergebnis mit über 2,5 Mrd. Euro sogar den Rekordwert des
Jahres davor. Dieses Ergebnis wurde allerdings von den eingangs
erwähnten, negativen Faktoren getrübt: So haben nicht nur die Fol-
gewirkungen der Finanzkrise, sondern auch der negative Effekt der
gemäß internationalen Bilanzierungsrichtlinien (IFRS) vorgeschrie-
benen Marktbewertungen von Wertpapieren und Finanzinstrumen-
ten und signifikante Wertberichtigungen als Folge der Finanzkrise
das Vorsteuerergebnis erheblich gedrückt.
Zum Bilanzstichtag waren im RZB-Konzern rund 67.000 Mitarbeiter
in rund 3300 Geschäftsstellen beschäftigt.
Trotz der Auswirkungen der globalen Finanzkrise hat sich das EGT
der Raiffeisen Zentralbank Österreich AG selbst sehr erfreulich
entwickelt. Es wurde nach österreichischem UGB/BWG ermittelt.
Daher schlagen die negativ wirkenden Marktbewertungen von
Finanzinstrumenten und Wertpapieren nicht so stark auf das
Ergebnis durch wie nach IFRS-Regeln. Auch wegen des ausge-
zeichneten operativen Ergebnisses ist das EGT der Raiffeisen
Zentralbank Österreich AG mit 613 Mio. Euro mehr als doppelt so
hoch wie im Jahr 2007.