Auf die Frage, wie wichtig ihm Archi-
tektur sei, bekomme ich eine klare
Antwort. „Wir machen Mainstream.
Die Funktion der Immobilie muss dem
Nutzer dienen, die Häuser entwickeln
sich von innen nach außen und nicht
von außen nach innen, eine Wohnung
hat Grundkriterien zu erfüllen, der
Balkon muss eine bestimmte Größe
haben, er darf nicht nur hübsch sein.
Wir machen keinen experimentellen
Wohnbau oder Hochbau.“
Heute arbeiten hundertsechzig Men-
schen für die Zima. Nußbaumer führt
diese Menschen auf ganz besondere
Art und Weise. „Leute arbeiten nicht
für ein Unternehmen, sondern für
Personen.“ Nußbaumers Devise ist
einfach. Die Mitarbeiter sollen sich
wohlfühlen, sie haben ein hohes Maß
an Freiheit, es soll gelacht werden.
„Wir investieren Mehrkosten in unsere
Arbeitsplätze, es geht ums Wohlfüh-
len, die Leute sollen stolz sein auf
ihren Arbeitsplatz. Wir wollen happy
projects machen, es geht darum,
erfolgreich zu sein und Spaß zu ha-
ben.“ Ich sollte auch happy projects
machen, denke ich mir.
Nußbaumer beschreibt seine Mitar-
beiter als äußerst zufrieden, er bezahlt
sie überdurchschnittlich gut, sagt er,
er vertraut in ihre Fähigkeiten, fördert
sie. Und was mich am meisten
erstaunt, alle duzen sich in dieser Fir-
ma. „Das hat mich in meiner Jugend
immer aufgeregt mit dem Sie, man
soll doch mit seinen MitarbeiterInnen
so umgehen, wie man mit seinen
Freunden umgeht. Das Sie ist extrem
hemmend.“ Ein gutes Betriebsklima
garantiert also Erfolg, glückliche Mit-
arbeiter sind produktiver. Die Zahlen
bei Zima sprechen dafür. Auch das
Vorzeigebürogebäude, das Herz der
Firma in Dornbirn, tut das.
„Das ist kein Bürohaus von der Stan-
ge, wir wollten aufzeigen, dass Arbeit
nicht traurig und monoton sein muss.“
Ein überdimensionaler Palmengarten
ist Teil des neuen Raumkonzepts,
Glaswände zwischen den einzelnen
Büros öffnen die Räume, ein spezi-
elles Belüftungs- und Beleuchtungs-
konzept rundet die Sache ab. „Die
meiste Zeit der Woche verbringt man
im Büro. Wenn ich daran denke, mit
welcher Liebe wir unsere Wohnungen
einrichten, muss ich mir die Frage
stellen, warum wir dasselbe nicht
auch in den Büros machen. Ich arbei-
te lieber an einem Platz, an dem ich
mich wohlfühle.“
Für Alexander Nußbaumer ist sein
Beruf etwas Wunderbares. Er sagt,
es gibt für ihn kaum etwas Schö-
neres, als nach Abschluss eines
Projektes einen zufriedenen Kunden
zu haben und die tiefe Befriedigung
zu spüren, ihn bei der Realisierung
seines Traums begleitet zu haben.
„Wir haben immer das Ergebnis vor
Augen, wir kaufen ein Grundstück,
realisieren etwas und stehen dann vor
dem fertigen Bau und können sagen,
dass wir das gemacht haben. Das
macht stolz.“ Nußbaumer sucht mit
seinem Team immer nach perfekten
Lösungen und diese Suche macht
Spaß, wie er sagt. Das Team steht
hinter den getroffenen Entschei-
dungen. Es ist ganz einfach, sagt
Nußbaumer. „Wenn es für uns stimmt,
funktioniert es auch für den Kunden.
Wohnungen zum Beispiel müssen
so konzipiert sein, dass jeder meiner
Mitarbeiter sagt, er würde hier auch
wohnen wollen.“
Um die Zukunft und allfällige Visionen
macht sich Alexander Nußbaumer
keine Sorgen. „In meinem Leben ist
mir immer zur richtigen Zeit was rein-
geschneit, ich versuche die Chancen,
die sich mir bieten, zu erkennen und
wahrzunehmen.“ Nein, er ist kein
Workaholic, sagt er. An den Wochen-
enden arbeitet er nicht, er verbringt
Zeit mit seiner Familie, abzuschalten
fällt ihm leicht. Samstag, Sonntag.
Und wieder los geht’s. Happy pro-
jects.
Alexander Nußbaumer ist Vorstand
der Zima-Unternehmensgruppe,
einem der erfolgreichsten Bauprojekt-
management-Unternehmen Westös-
terreichs mit Standorten in Vorarlberg,
Tirol und Südtirol. Das Unternehmen
zählt 162 Mitarbeiter, erwirtschaftete
2007 einen Umsatz von 74,5 Mio.
Euro, erzielte ein EBT (Ergebnis vor
Steuern) von 4,5 Mio. Euro, bei einer
Eigenkapitalbasis von 25,2 Mio. Euro
und einer Eigenkapitalquote von
17,54 Prozent.