Seite 97 - rlb_geschäftsbericht 2007

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Alexander Nußbaumer
Happy projects
aus dem Ländle.
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Was Alexander Nußbaumer in die
Hand nimmt, funktioniert. Das vermit-
telt mir dieser Mann, der mir in der
Innsbrucker Niederlassung der Firma
Zima gegenübersitzt. Erdig, selbst-
bewusst, zielstrebig, der perfekte
Unternehmer, ausgestattet mit die-
sem Vorarlberger Charme, der Ge-
schäftspartner und alle anderen auch
entwaffnet. Es ist diese natürliche Art,
mit der er punktet, der Vorarlberger
Dialekt, dieses Gefühl, das er vermit-
telt, die Message, die er in die Welt
hinausschickt: „Ich bin einer von euch,
ich weiß, welche Bedürfnisse ihr habt,
ich kümmere mich darum.“
Alexander Nußbaumer ist hundert-
prozentiger Eigentümer der Zima.
Die Unternehmensgruppe mit
ihren Standorten in Vorarlberg, der
Schweiz, in Tirol und Südtirol zählt zu
den erfolgreichsten Bauprojektma-
nagement-Unternehmen in West-
österreich. Im Jahr 2006 schuf sie
14.800 m
2
Handels- und Büroflächen
sowie 15.000 m
2
Wohnflächen. Das
Vermögen der Firma beläuft sich
auf 23,7 Millionen Euro. Menschen
und ihr Wohlbefinden in Wohn- und
Arbeitsräumen stehen im Mittelpunkt
der Geschäftstätigkeit der Zima. So
steht es im Geschäftsbericht. So ver-
mittelt es mir Herr Nußbaumer.
Seine Karriere ist eine wie aus dem
Bilderbuch. Sein Vater war Briefträ-
ger, seine Mutter Hausfrau. Er hat
bei null angefangen. „Mit meinem
ersten Gehalt habe ich meinen Kon-
tostand verdoppelt.“ Das heißt, er
hatte nichts als sein Studium und den
Willen, etwas zu erreichen. Er wollte
in einem kleinen mittelständischen
Unternehmen arbeiten, damit er auf
mehreren Ebenen lernen, Erfahrung
sammeln konnte, er wollte sich nicht
spezialisieren. Er begann als Laufbur-
sche, wie er sagt, als Assistent der
Geschäftsleitung bei der Firma Zima,
die damals nur fünfzehn bis zwanzig
Mitarbeiter beschäftigte. „Ich habe mir
alle Watschen abgeholt, wie es sich
gehört. Man dachte, der kann das,
der Nußbaumer, der war doch auf der
Uni. Nach einem halben Jahr habe
ich alle Bücher in eine Schachtel ge-
packt und mich auf meinen Hausver-
stand verlassen. Ab diesem Tag ging
es mir ausgezeichnet.“
Alexander Nußbaumer grinst, als ich
ihn frage, ob er als Kind übermäßig
viel mit Baggern gespielt hat, ob seine
Faszination für Baustellen vielleicht da
herrühre. Er verwirft meine Theorie.
Dass er in der Baubranche landete,
war eigentlich Zufall, er hat sich unter
anderem bei der Zima beworben und
wurde genommen. „Was mich reizte,
war, dass es um viel Geld ging. Aus
Spaß wurde Ernst und Ernst ist heute
achtzehn Jahre alt.“ Er lacht.
Nach neun Jahren in der Firma
brauchte er Perspektiven, es musste
sich etwas verändern, sonst wäre er
gegangen, sagt er. Alexander Nuß-
baumer hat sich seine Perspektiven
selbst geschaffen. Er haderte nicht
lange und kaufte das Unternehmen.
„Die Generationenfrage stand an in
der Firma und ich habe eine Entschei-
dung getroffen. Es war ein klassischer
Management-buy-out.“ Er sagt es
und redet einfach weiter. Ich frage
mich, was er da eben gesagt hat, ob
ich ihn richtig verstanden habe. Habe
ich. Er hat das Unternehmen mit zwei
anderen Investoren einfach übernom-
men. „Eine Bank glaubte an mein
Konzept, dann war das kein Problem.
Ich habe den Job neun Jahre lang
gemacht, das Vertrauen in mich war
da, die Bank war froh, dass ein Jun-
ger übernimmt.“
Zweitausendeins ging die Zima in
seinen alleinigen Besitz über. Schöner
könnte es in keinem Lehrbuch stehen.
Spiel, Satz und Sieg.
Zima bietet Komplettlösungen an.
Das ist die Kernkompetenz der Firma,
vom Kauf des Grundstücks bis zur
Eröffnung, Zima kümmert sich um
alles. Es werden Ziele formuliert,
Zielbaukosten werden eingehalten,
der Kunde erlebt keine bösen Über-
raschungen, bezahlt kein Lehrgeld.
„Wir decken die gesamte Palette ab,
Handel, Gewerbe, Büro und Wohn-
bau, wir sind in sämtlichen Geschäfts-
feldern bestens aufgestellt.“
Das Projekt Tivoli in Innsbruck wurde
von der Zima abgewickelt. Hier wur-
den Wohnungen geschaffen, Büro-
flächen und ein Hotel. Die Zima hat
einen neuen Stadtteil aus dem Boden
gestampft. Zweckmäßig, funktionell,
kostengünstig.