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Wirtschaftsinformation der Tiroler Raiffeisenbanken
Raiffeisen kompakt 02/2011
wirtschafts- &währungsdaten im3-Monats-Fokus
Agenda
Raiffeisenresearch
Impressum
•Medieninhaber undHerausgeber:
Raiffeisen-Landesbank Tirol AG, Adamgasse 1-7, 6021 Innsbruck, Tel. +43/512/5305 •
Produktion und Layout:
Zielgruppen Verlag – target group publishing GmbH Innsbruck
Druck:
Alpina Druck Innsbruck •
Chefredakteur undmit der Produktion beauftragt:
MichaelWeiss, Leitung Presse- &Medienbetreuung der RLBTirol AG •
Redaktion:
Mag. (FH) Josef Martiner, Stv. CRMag. WolfgangWeninger (beide RLBTirol AG),
Dir. Peter Grassl (Raiffeisen RegionalbankHall), Dir. Martina Leitner (Raiffeisenbank Vorderes Zillertal) •
Fotos:
Raiffeisen/Christian Forcher, Gerhard Berger, fotowerk.at •
Offenlegung gem. § 25 Abs 4 desMediengesetzes:
Mehrmals jährlich
erscheinende, fachspezifische Information für Kommerzkunden der Tiroler Raiffeisenbanken. Alle Informationen basieren auf Quellen, die wir für zuverlässig halten. Für ihre Richtigkeit kann keine Gewähr übernommen werden. Inhalte dürfen
nicht als Verkaufsangebote verstanden werden. Die Meinung unserer Gastautoren muss sich nicht immer mit der Meinung der Redaktion decken. Nachdruck und Vervielfältigung nur mit Genehmigung der Raiffeisen-Bankengruppe Tirol.
Kostenloses Exemplar, nicht für den Verkauf bestimmt •
Drucklegung:
Juni 2011
schweizerfranken
D
er SchweizerFranken setzt seineAufwer-
tung fort undhat am13. Juni einneues
Allzeithochbei EUR/CHF1,2004markiert. Der
CHFprofitiert einerseits von seinerFunktionals
sichererHafen, andererseits häufen sichdieMel-
dungenüberKapitaltransfers aus denPeripherie-
staaten (Griechenland, Portugal, Irland, Spanien),
wohl zur vorbeugendenVeranlagung inFremd-
währung bei drohendemeigenemStaatsbankrott.
DieseEskalationsszenarienerscheinenaber stark
übertriebenundobwohl die europäischeSchul-
denkrise schwer zu lösen seinwird, führt daran
keinWeg vorbei. Solange derCHFaber so gefragt
bleibt, hat dieSNBkeineNotwendigkeit, ihren
eingeschlagenenKurs zuändern.
us-dollar
D
ie amerikanischeKonjunktur schwächelt
und eswird bereits über weiteremögliche
Hilfsmaßnahmen der FED spekuliert. Die Ar-
beitslosenrate sinkt nicht substantiell und der
Verbleib in der Arbeitslosigkeit erreicht noch
immer Nachkriegsrekorde. Der wirtschaftliche
Ausblick der USAwird vonRatingagenturen
auf negativ eingestuft, der gesetzliche Budget-
rahmen droht gesprengt zuwerden, wenn sich
die beteiligten Parteien nicht auf Kompromisse
einigen können. Vor diesemHintergrund dürfte
eine Leitzinserhöhung in denUSAnicht vor
dem2. Quartal 2012 anstehen und der USD
zumEUR sich nur seitwärts bewegen können.
japanischeryen
N
ach derDreifach-Katastrophewird sich
das BIP in Japan auf Jahressicht imnega-
tivenBereich bewegen. Für dieWährungshüter
scheint USD/JPY seinenUmkehrpunkt nahe
80 JPYgefunden zuhaben, was zurzeit imEUR
etwa 116 JPYentspricht. DerWiederaufbau
in der zweiten Jahreshälfte, der insbesondere
von vermehrten Investitionen getragenwerden
wird, und dieweiterhin expansiveGeldpolitik
dürften den JPY zumJahresende hinwieder
etwas schwächen.
Aktuelle TirolerWirtschaftsdaten
Kennwerte
Arbeitsmarkt
aktueller Monatswert *)
Jahresmittel 2010
Zahl/Index
Änd. in % **)
Zahl/Index
Änd. in % **)
unselb. Beschäftigte (Vers.)
292.000
1,9 %
296.597
1,2 %
Arbeitslose
22.071
2,1 %
19.154
-5,2 %
offene Stellen
3.022
9,5 %
2.221
28,7 %
Arbeitslosenquote (AMS)
7,0 %
-
5,9 %
0,4 %
Lehrstellensuchende
302
-7,9 %
457
-9,6 %
offene Lehrstellen
518
-5,8 %
519
17,5 %
Preise und Löhne
Veränderungen in %
aktueller
Monatswert **)
Jahresmittel
2010
2009
2008
Verbraucherpreisindex
3,3 %
1,9 %
0,5 %
3,2 %
Großhandelspreisindex
8,1 %
5,0 %
-7,5 %
6,4 %
Baukosten (Wohnbau)
1,9 %
3,2 %
0,6 %
5,2 %
Tariflöhne (gesamt)
1,9 %
1,6 %
3,4 %
3,1 %
Stand: Juni 2011, bereitgestellt von der Wirtschaftskammer Tirol
*) jeweils neuester verfügbarer Monatswert **) Veränderung gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres in Prozent
Wirtschafts-ABC
CDS
CreditDefault Swaps sindKontrakte, die eineAbsiche-
rung gegendasAusfallsrisiko einesReferenzschuld-
ners bieten. DerKäufer zahlt dabei jährlicheineArt
Versicherungsprämieund erhält imGegenzug einen
Ausgleich für denVerlust aus seinerAnleihe, wennes
zueinemCredit Event (Zahlungsausfall des Schuld-
ners) kommt. CDSwerdenaber auch zur Spekulation
auf denAusfall bzw. dieBonitätsverschlechterung
eines Schuldners – etwa eines Staates –benützt.
JunkBonds
DerBegriffJunkBond ist eine abwertendeBezeich-
nung fürAnleihenmit hoherVerzinsung undhohem
Risiko, alsoAnleihen, die imHigh-Yield-Bereichan-
gesiedelt sind. Diese sogenannten „Schund-Anleihen“
werdenvonSchuldnernmit schlechterBonität bege-
benund stellen somit dasGegenstück zu Investment-
Grade-Anleihendar, die einRating zwischenAAA
undBBBaufweisenund als sichereAnlagemit einer
geringenAusfallswahrscheinlichkeit gelten.
09.–11.07.2011
TrendSet
Fachmesse für Wohnambiente, Tischkultur und
Lebensart, auf der sich das Who is Who der deutschen
und europäischen Einkäufer für Wohnen, Dekorieren
und Schenken trifft. Messe München, www.trendset.de
13.07.2011
Gründerworkshop derWKTirol
DieWK Tirol lädt potenzielle Unternehmensgründer
zu einer kostenlosen Infoveranstaltung zumThema
Selbstständigkeit. Wirtschaftskammer Tirol,
Anmeldung: wko.at/tirol/gruenderservice
29.–31. 07.2011
11. Kunstmesse „art bodensee“
Die „art bodensee“ hat sich in den letzten Jahren ihres
Bestehens beständig weiterentwickelt und ist zu einem
wichtigen Treff der Kunstszene geworden.
Messe Dornbirn, www.messedornbirn.at
26.–28.08.2011
Tracht &CountryHerbst
Weltweit größter Trachten- und wichtigster Order­
event für Österreich und Deutschland. Über 170
nationale und internationale Hersteller.
Messezentrum Salzburg, www.hb.trachtsalzburg.at
02.–04.09.2011
Creativ Salzburg
Int. Fachmesse für Geschenkideen, Wohnaccessoires,
Design- & Lifestyleartikel, Papier- & Schreibwaren,
Floristik, Bastelbedarf, Kunsthandwerk, Souvenirs etc.
Messezentrum Salzburg, www.hb.creativsalzburg.at
12.–15.09. 2011
fafga Innsbruck
Bedeutendste FachmesseWestösterreichs für Hotel,
Gastronomie und Tourismus. Schwerpunkt auf der
Vielfalt von Tiroler Markenqualität und Kreativität.
Innsbrucker Messe, www.fafga.at
05.–09.10.2011
InnsbruckerHerbstmesse
Herbstmesse mit den SchwerpunktenWohnlust –Wohnen und Einrichten, Aqua Life – die Faszination Bad,
Messeshopping, Dolce Vita – vermittelt italienisches Lebensgefühl. NEU: 1. Design- und Erfindermesse.
Innsbrucker Messe, www.herbstmesse.info
D
er Goldpreis hat imMai 2011 einen neuen Rekordwert
vonUSD1.500 jeFeinunze erreicht. Der jüngstePreis-
sprung ist in erster Linie durch eine Zunahme der glo-
balenwirtschaftlichenUnsicherheiten und den damit
verbundenen Anstieg der Risikowahrnehmung der internationalen
Investoren erklärbar.
Den Ausschlag dafür hat das Eingeständnis Portugals gegeben,
sich nach Griechenland und Irland ebenfalls unter den EU-Ret-
tungsschirmbegebenzumüssen. Damit hat dieVerschuldungskrise
peripherer Eurozonenländer eine neue Dimension erreicht und die
VolatilitätandenFinanzmärktenerhöht.Goldgilt indiesemZusam-
menhang als „sichere Anlageklasse“ bzw. „Währung“. Den Nähr-
boden für die gegenwärtige Goldhausse hat aber in erster Linie die
ultralockere Zinspolitik der G7-Länder bereitet. Die Ankündigung
der EuropäischenZentralbank (EZB), denLeitzinssatz um25BP zu
erhöhen, wurde von denMärkten als Indiz aufkommender inflatio-
närer Risiken gewertet. Gold gilt in diesemZusammenhang als In-
flationsschutz. DiePreissteigerungendesGoldpreisesbasierenaber
nicht ausschließlich auf Sentiment- bzw. Spekulationsmotiven.
Allen voran hat sich aus den bereits erwähnten Gründen Gold
als eigene Anlageklasse wieder selbst ins Leben gerufen, nachdem
es bis zum Ausbruch der Wirtschafts- und Finanzkrise nur am
Rande Beachtung fand. Große institutionelle Investoren sind jetzt
wieder bereit, einen bestimmten Prozentsatz ihres Portfolios in
Goldinvestitionen umzuschichten. Hält dieser Trend an, ist in den
nächsten Jahrenmit einemkräftigenNachfrageschub zu rechnen.
Aufgrund der derzeitigen globalen wirtschaftlichen Unsi-
cherheiten spricht einiges dafür, dass die Goldhausse anhält. Die
politische Krise im arabischen Raum spricht ebenso für Gold.
Ein deutlicher Preisverfall noch vor Jahresmitte erscheint un-
wahrscheinlich. Allerdings nehmen die Risiken im zweiten
Halbjahr 2011 zu.
Goldpreis erreicht Rekordhoch
2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010
2004
1,3000
1,2500
1,3500
1,4000
1,4500
1,5000
1,5500
1,6000
1,6500
120,0000
110,0000
130,0000
140,0000
150,0000
160,0000
170,0000
2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010
2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010
2004
1,3000
1,2500
1,3500
1,4000
1,4500
1,5000
1,5500
1,6000
1,6500
120,0000
110,0000
130,0000
140,0000
150,0000
160,0000
170,0000
2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010
2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010
2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010
1,5000
1,6000
1,4000
1,3000
1,2000
1,3000
1,2500
1,3500
1,4000
1,4500
1,5000
1,5500
1,6000
1,6500
3-monats-euribor
D
ieSchuldenkrise (v. a. umGriechenland) be-
schäftigt Europanachwie vor. Hinter verschlos-
senenTürenwirdheftig verhandelt, wiemaneinen
griechischenStaatskonkurs verhindernkann, vom
anstehendenECOFIN-Rat erwartetman sichendlich
NägelmitKöpfen. DieEZBsieht in ihrer Inflations-
prognose bereits einNachlassendesPreisauftriebs,
dementsprechendkönnte sichnachder bereits
angekündigtenLeitzinserhöhung imJuli dieNotwen-
digkeitweitererErhöhungen imheurigenJahr auch
erübrigen. Vorausgesetzt, dieSchuldenkrisewird
gelöst unddie zartenKonjunkturpflänzchen imEuro-
Land erblühen, sollte inder zweitenJahreshälfte eine
EUR/USD-Seitwärtsbewegung stattfinden.
EUR/CHF
EUR/jPY
EUR/USD