Seite 14 - RLB Geschäftsbericht 2011

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Die Raiffeisen Bankengruppe Österreich
Die Raiffeisen Bankengruppe Österreich ist die mit Abstand
größte und leistungsfähigste Bankengruppe Österreichs. Sie ist
dreistufig aufgebaut.
Die 513 selbstständigen und lokal tätigen Raiffeisenbanken bilden
mit ihren 1.689 Bankstellen die erste Stufe. Gleichzeitig sind sie
Eigentümer der Raiffeisen-Landesbanken ihres Bundeslandes.
Die acht Raiffeisen-Landesbanken stellen die zweite Stufe dar. Sie
übernehmen den Liquiditätsausgleich und weitere zentrale Dienst-
leistungen für die Raiffeisenbanken ihres Wirkungsbereichs und
agieren darüber hinaus als selbstständige Universalbanken. Sie
halten rund 89 Prozent der RZB-Stammaktien.
Die Raiffeisen Zentralbank Österreich AG (RZB) ist das Spitzen-
institut der Raiffeisen Bankengruppe und bildet die dritte Stufe.
Struktur der RZB-Gruppe
Die Raiffeisen Zentralbank Österreich AG (RZB) ist das Kernun-
ternehmen der RZB-Gruppe. Die 1927 gegründete RZB ist Öster-
reichs drittgrößte Bank und das Spitzeninstitut der österreichischen
Raiffeisen Bankengruppe (RBG), der nach Bilanzsumme größten
Bankengruppe des Landes.
Die RBG repräsentiert etwa ein Viertel des heimischen Banken-
marktes, verfügt mit mehr als 2.200 selbstständigen Banken und
Filialen über das dichteste Bankstellennetz des Landes und be-
schäftigt mehr als 25.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
In ihrer heutigen Form entstand die Raiffeisen Zentralbank im
Oktober 2010. Wesentliche Teile des operativen Geschäfts der
Raiffeisen Zentralbank – vor allem das Firmenkundengeschäft, die
Produktbereiche und das Investmentbanking – wurden abgespalten
und mit der Raiffeisen International verschmolzen. Daraus ist die
nunmehrige Raiffeisen Bank International AG hervorgegangen.
Raiffeisen in Zentral- und Osteuropa
Die RZB ist über ihre Beteiligung Raiffeisen Bank International AG
(RBI), an der sie 78,5 Prozent hält, eine der führenden Kommerz-
banken in Österreich und Universalbank in Zentral- und Osteuropa
(CEE). Die RBI betrachtet Österreich und CEE als ihren Heimmarkt.
Sie ist in CEE seit knapp 25 Jahren tätig und gilt daher als Vorreiter
in der Region. Heute verfügt die RBI in 17 CEE-Märkten über ein
engmaschiges Netzwerk an Tochterbanken, Leasinggesellschaften
und zahlreichen spezialisierten Finanzdienstleistungsunternehmen.
Als Universalbank zählt sie in 13 Ländern der Region zu den Top-
5-Bankinstituten und nimmt auch in Russland eine starke Position
ein. Unterstützt wird diese Rolle durch die Marke Raiffeisen, die zu
den bekanntesten Marken der Region zählt.
Die Raiffeisen Bankengruppe Österreich
Die Märkte in CEE zeichnen sich nach wie vor durch ein im Ver-
gleich zu Westeuropa höheres Wirtschaftswachstum aus. Die RBI
profitiert von diesem nachhaltigen Wachstum ebenso wie vom Ge-
schäftspotenzial aufgrund des Aufholbedarfs der Region bei Bank-
dienstleistungen. Ende 2011 betreuten 56.114 Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter in CEE etwa 13,8 Millionen Kunden in rund 2.915
Geschäftsstellen.
Der geschäftliche Schwerpunkt der RBI liegt neben dem aus Wien
betreuten lokalen und internationalen Großkundengeschäft ganz
klar auf den Ländern Zentral- und Osteuropas, einer Region, die in
den letzten Jahren vor allem medial sehr kritisch hinsichtlich des
vermeintlichen Kreditrisikos für die dort involvierten Auslandsban-
ken betrachtet wird. Übersehen wird dabei in aller Regel, dass die
Region keineswegs eine homogene wirtschaftliche Einheit dar-
stellt. Die einzelnen Länder sind in ihrem Entwicklungsstand, Po-
tenzial und Risiko ähnlich unterschiedlich wie in anderen Wachs-
tumsregionen. Aus dieser Unterschiedlichkeit heraus ergeben sich
einerseits verschieden ausgeprägte individuelle Chancen-Risiko-
Profile, andererseits ein Risikoausgleich über die Region insge-
samt.
Für die RBI, als eine der wenigen internationalen Banken mit einer
Präsenz in praktisch allen Märkten Zentral- und Osteuropas, ergibt
sich aus dieser Diversifikation nach Märkten eine natürliche Reduk-
tion des mit dem Bankgeschäft definitionsgemäß verbundenen
Risikos: Ertragreiche Märkte bzw. Banken kompensieren eventuelle
Rückschläge, wie sie zurzeit in Ungarn erfolgen. Die starke Kons-
tante des Österreichgeschäfts trägt noch zusätzlich zu dieser
Risikostreuung bei.
Nischen-Player auf internationalen Märkten
In den internationalen Märkten außerhalb von CEE tritt die RBI als
Nischen-Player auf und bietet im Wege ihrer Repräsentanzen und
Filialen ein speziell auf die jeweiligen Bedürfnisse ihrer Kunden zu-
geschnittenes Produktsortiment an.
Mit Filialen in Singapur, Beijing und Xiamen sowie Repräsentan-
zen in Harbin, Hongkong, Zhuhai, Seoul, Mumbai und Ho Chi Minh
City ist die RBI die österreichische Bank mit der stärksten Präsenz
in Asien. Über Geschäftsstellen in New York und London, eine
Bank in Malta sowie Vertretungen in Brüssel, Frankfurt am Main,
Paris, Madrid, Mailand, Stockholm, Chicago und Houston ist die
RBI auch in internationalen Finanzzentren gut positioniert. Sie
unterstreicht damit ihre Funktion als Ost-West-Drehscheibe.